Alte, pittoreske Stadtbilder werden geliebt, aber der die Pflichten des Einzelnen im Umgang mit dem Einzeldenkmal werden oft als Belastung
gesehen.

Das Projekt „Mein Denkmal“ geht der Frage nach, was der Mensch mit dem Haus macht. Und was das Haus mit dem Menschen macht.

Eine Denkmalsanierung ist nicht nur eine Sache des Geldes, sondern vor allem der Überzeugung. Eine Auseinandersetzung in jedweder Form mit einem
Baudenkmal auch immer ein Spiegel der Persönlichkeit und teilweise eine Selbstverwirklichung ist. Das Baudenkmal kann für die mit dem Objekt
verbundenen Menschen als Projektionsfläche dienen, kann eine Last sein, kann ein eigenes Werk sein, das man stolz zeigt und kann das sein, was
bleibt, wenn der Mensch dazu nicht mehr ist.

Das Projekt portraitiert Baudenkmäler und teilweise die Menschen dazu. Es dokumentiert damit immer einen zum Aufnahmezeitpunkt aktuellen
Ist-Zustand. In der Gesamtheit aber zeigt das Projekt aber Transformation, Vergänglichkeit und das Bleibende, das ein Mensch
bewusst hinterlässt, und damit in Erinnerung bleibt. Ganz im Sinne eines Denkmals.

Gut für Sie zu wissen: In den kommenden Monaten werden hier noch mehr Objekte gezeigt werden. Wenn Sie Lust haben, Ihr
Haus und vielleicht auch sich zu zeigen, schreiben Sie mir einfach an: hallo@clemens-scherrers.de

Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des Stipendienprogramms des Freistaats Bayern Junge Kunst und neue Wege unterstützt.

Ein mustergültig saniertes ehemaliges Gerberhaus im Gerberviertel in der historischen Altstadt Nördlingens. Der ehemalige Eigentümer und
Bewahrer ist verstorben und das Gebäude steht leer.

Die Fotos zeigen das Gebäude in diesem Zwischenzustand, in dem sich der Hausstand des vorherigen Nutzers in Auflösung befindet.

Dieser Zustand zeigt, dass etwas verschwindet und das Haus selbst  sichtbarer wird. Dies ist der Beginn einer neuen Phase für das Gebäude, für die der
ehemalige Eigentümer durch sein Wirken einen fortbestehenden Rahmen gesetzt hat und so in Stein, Holz und Ziegel an sich erinnert.